Es könnte als das Spiel der verlorenen Hoffnungen betitelt werden. Denn die beiden Protagonisten aus Hannover und Stuttgart hatten sich die aktuelle Bundesliga Saison doch etwas anders vorgestellt. Die Fahrkarte nach Europa sollte es werden – indes droht beiden Vereinen nun das graue Mittelmaß der Tabelle. Da könnte das direkte Duell schon den Charakter eines Endspiels besitzen: Wer sich behauptet, darf von mehr träumen. Wer verliert, für den beginnt der Albtraum.
Hannover bricht ein
Statt von den hohen Zielen zu reden, sollten sie sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt lieber einmal den Realitäten stellen. Und die sehen nicht allzu rosig aus. Der komplette Monat März hätte ein Debakel werden können, würde da nicht zuletzt der ebenso knappe wie unverdiente Sieg in Augsburg zu Buche stehen. Denn die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka war über die gesamten 90 Minuten hinweg unterlegen.
Zuvor setzte es zwei Niederlagen und ein Remis. In den genannten drei Spielen schoss man nur ein Tor. Augenscheinlich ist, dass Slomkas noch in der letzten Saison gelobtes System an seine Grenzen gekommen zu sein scheint. Das schnelle Umschalten aus der Abwehr und das Einleiten der brandgefährlichen Konter haben die Gegner mittlerweile erkannt. Eine neue Taktik ist dem ehemaligen Schalke-Coach bislang noch nicht eingefallen.
Sicherlich liegt die Misere aber auch an den zahlreichen Ausfällen: Noch immer füllen Stammspieler wie Huszti, Stindl, Franca oder Andreasen das Krankenlager. Lücken im Team also, die nicht zu schließen sind. Das mag eine Entschuldigung für das zuletzt schwache Abschneiden sein. Dennoch wird man sich in Hannover fragen müssen, wie es künftig weitergehen soll. Die Mannschaft jedenfalls hat das Ende ihrer Kräfte erreicht. Die Saison indes dauert noch einige Wochen an.
Formkurve Hannover:
30.03.13 FC Augsburg – Hannover 96 0 : 2
17.03.13 Borussia Mönchengladbach – Hannover 96 1 : 0
10.03.13 Hannover 96 – Eintracht Frankfurt 0 : 0
02.03.13 Borussia Dortmund – Hannover 96 3 : 1
23.02.13 Hannover 96 – Hamburger SV 5 : 1
Stuttgart befindet sich im freien Fall
Die März-Bilanz der Hannoveraner können die Stuttgarter noch einmal unterbieten: Neben einem Sieg gab es gleich drei Niederlagen. Einzig der Triumph in Frankfurt dürfte dafür gesorgt haben, dass an dem Stuhl des Trainers noch nicht allzu stark gesägt wird. Doch während sich Bruno Labbadia bereits vorsorglich um das – utopische! – Erreichen der internationalen Ränge bemüht, wäre auch hier etwas mehr Feinsinn für die tatsächliche Lage angebracht.
Woran genau die Schwaben scheitern, ist nicht erkennbar. So fallen mit den offensiven Akteuren Cacau, Okazaki und Torun zwar drei wichtige Spieler aus, deren Verlust mit Sicherheit auch schwer zu kompensieren ist. Einen guten Trainer charakterisiert es indes, auch solche Lücken über eine variable Taktik zu schließen. Dass Labbadia nun auch noch den gesperrten Verteidiger Niedermeier ersetzen muss, bessert die Not natürlich nicht.
Daher gilt: Verlieren verboten. Gelingt es dem Coach nicht, ein konkurrenzfähiges System auf die Beine zu stellen, dürfte sein Kredit so langsam erschöpft sein. Gerade vor den anstehenden schweren Spielen gegen Gladbach und Freiburg müsste dann nämlich mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Europa rückt somit für die Stuttgarter in weite Ferne.
Formkurve Stuttgart:
30.03.13 VfB Stuttgart – Borussia Dortmund 1 : 2
17.03.13 Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart 1 : 2
14.03.13 Lazio – VfB Stuttgart 3 : 1
10.03.13 VfB Stuttgart – Hamburger SV 0 : 1
07.03.13 VfB Stuttgart – Lazio 0 : 2
Wetttipp Hannover – Stuttgart: Ein Punkt, der niemandem hilft
Beide Teams geben wenig Anlass für Euphorie. Den Sieg traut man eigentlich weder Hannover 96 noch VfB Stuttgart zu, auch wenn die Niedersachsen im leichten Vorteil sein sollten – der durch die zahlreichen Ausfälle aber gering erscheint. Insofern dürfte das Unentschieden zu einer Quote von um die 3.50 hier noch den idealen Mittelweg bilden, der jedoch mit kleinem Einsatz getestet werden sollte.
Wettquoten-Vergleich, Hannover – Stuttgart (07.04.13):
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